Es stinkt wieder im Lande.
Die fast flächendeckende Umstellung auf Heizöl und Heizgas hatte den DDR Mief für Jahre vertrieben.
Man konnte ihn allenfalls im Winter noch in Tschechien und hinter Trabbis genießen.
Das ist aber nun schon wieder Geschichte.
Die steigenden Preise für Öl, Gas und Strom haben die Menschen erneut zum Umdenken gezwungen.
Es wird wieder alles verfeuert oder in den Tank gekippt was einen Energieinhalt hat und billiger ist als das eigentlich dafür Vorgesehene.
Natürlich versucht man auch nachhaltig zu sparen.
In den Baumärkten sind Dämmstoffe und Energiesparlampen gefragt wie selten.
Die politisch gewollte künstliche Verteuerung des Stromes durch das Energieeinspeisegesetz, die Kraft Wärme Kopplung, den Ausstieg aus der Kernenergie und den Streit um neue Kohlekraftwerke zeigt aber nicht nur im eigenen Lande Wirkung.
Preistreiberei im Namen des Klimaschutzes.
Diese Lektion haben auch die Erdöl und Erdgas produzierenden Länder schnell gelernt.
Die sagen: Was ihr könnt beherrschen wir schon lange.
Indem wir die Preise für unsere fossilen Rohstoffe beständig verteuern, verdienen wir uns damit nicht nur dumm und dämlich, sondern wir haben dazu auch noch ein richtig gutes Gefühl.
Denn wir helfen Euch mit unseren Preissteigerungen bei Eueren Energiespar- Anstrengungen und retten so gemeinsam das Weltklima.
Merken Sie was?
Das ist der gute alte Zauberlehrling.
Die ich rief die Geister werd ich nun nicht los.
Da hilft nun kein Jammern und Lamentieren meine lieben Linksgenossen.
Sie können nicht auf der einen Seite dem allgemeinen Energiesparen als Mittel zum Klimaschutz das Wort reden und auf der anderen Seite ganze Bevölkerungsgruppen davon ausnehmen wollen.
Der Spardruck muss schon flächendeckend wirken.
Für das Weltklima ist eine in einem sozial schwachen Haushalt gesparte Kilowattstunde ebenso wichtig, wie eine von einem reichen Mann wie Oskar Lafontaine weniger verschwendete.
Unzumutbare Härten müssen die Hartz Agenturen ausgleichen.
Wie sie wissen tun sie das auch.
Deutschland und damit auch Sachsen kann dem Preisdiktat der Förderländer nur durch Sparen und mit marktfähigen technologischen Alternativen begegnen.
Dort müssen wir unsere Anstrengungen verstärken.
Wir brauchen Batterien mit denen ein Elektroauto mindestens einen Tag lang sicher fahren kann, wir brauchen den Umstieg auf die Wasserstoffbetriebene Brennstoffzelle und auf intelligente Energiemanagementsysteme.
Wo der damit verbundene extreme Mehrbedarf an Elektroenergie herkommen könnte sage ich ihnen ein anderes Mal.
Uns, der Politik rate ich aber, die Reaktion der Menschen auf diese nur mittelfristig umsetzbaren Prozesse lebensnah und reaktionsbereit zu verfolgen, damit und unsere schöne Energiesparwelt nicht eines kalten Wintertages um die Ohren fliegt.
Dann würde es wirklich stinken im Lande.
Vielen Dank.
Donnerstag, 10. Juli 2008
Rede zum Thema Sozialtarife für Energie gehalten von Heinz Lehmann am 9.Juli.2008 im Plenum des Sächsischen Landtages
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