Die Mitglieder des Fachausschusses für Kohäsionspolitik und Haushalt COTER im Europäischen Ausschuss der Regionen haben sich am 17.9.2015 in Liberec getroffen, um über die Zukunft der grenzüberschreitenden EU Förderprogramme zu beraten. Die Politiker wollten sich zum einen über die im Dreiländereck Nordböhmen, Niederschlesien und Sachsen erreichten Fortschritte informieren und zum anderen Hindernisse aufspüren, die einer effektiven Zusammenarbeit noch im Wege stehen. Im Zentrum standen Fragen der grenzüberschreitenden Straßen- und Bahnverbindungen, des Hochwasserschutzes, des Feuerwehr- und Rettungswesens. Sie sprachen sich dafür aus, zukünftig die Interreg- und Strukturförderprogramme noch besser an den besonderen Bedarf der Regionen entlang der europäischen Binnengrenzen anzupassen und stellten fest, dass die noch bestehenden regulatorischen Defizite bei der Abwicklung von Dreiländerprojekten schnellstmöglich durch die Europäische Kommission behoben werden müssen. Neben der raschen Fertigstellung wichtiger Infrastrukturprojekte wie die Autobahnverbindung Dresden-Prag, der B178neu, die Elektrifizierung der Bahnstrecke Dresden-Görlitz, der Behebung der Langsam- Bahnfahrstrecke zwischen Zittau und Liberec soll der Förderung grenzüberschreitender Klein- und Bürgerprojekteprojekte an Wichtigkeit gewinnen. Das sächsische Mitglied im AdR Heinz Lehmann MdL betonte, dass die soeben durch die sächsische Staatsregierung verabschiedete Richtlinie zur Förderung der interregionalen und grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sowie des Europagedankens, noch mehr Bürger, Schulen und Vereine ermutigen soll, sich aktiv an grenzüberschreitenden Aktivitäten zu beteiligen. In seinem Vortrag stellte er fest, dass sich seit der Mitgliedschaft der Tschechischen Republik und Polens in der EU, neue Chancen einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit ergeben haben, die man nun couragiert nutzen müsse. Insbesondere müsse daran gearbeitet werden, Schritt für Schritt die immer noch hinderliche Sprachbarriere zu überwinden. Im Anschluss an die Beratungen wurden die europäischen Regionalvertreter am Dreiländerpunkt durch die Bürgermeister der Gemeinden Zittau und Hradek nad Nisou und Bogatynia willkommen geheißen.