Anlässlich der Europäischen Woche der Regionen und Städte hatte der Vorsitzende der deutschen Delegation im Ausschuss der Regionen Heinz Lehmann MdL in das Sachsen – Verbindungsbüro Brüssel am 12. Oktober 2016 zum Workshop „Mehrsprachigkeit als wirtschaftliche Chance: Frühstart in die Nachbarsprache“ Experten und Gäste aus Tschechien, Polen, Niederösterreich, Brandenburg und dem Saarland, eingeladen. Gemeinsam wollte man nach Wegen suchen, wie die Kinder so früh wie möglich mit der der Sprache des jeweiligen Nachbarn vertraut gemacht werden können.
Der Liberecer Regionalpräsident Martin Puta nannte es ein Herzensanliegen damit bereits im Kindergarten zu beginnen. Puta: „Wir sind in den letzten Jahren in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gut vorangekommen Die Hauptschwierigkeit bleibe aber die Sprachbarriere.“
Frau Dr. Regina Gellrich von der Görlitzer Landesstelle für frühe nachbarschaftliche Bildung nannte als Haupthindernis für bessere Fortschritte den Projektcharakter der bisherigen Angebote. Um eine Durchgängigkeit in Grund- und Oberschule zu erreichen benötigen wir planbare Strukturen. Trotzdem gebe es insbesondere in den oberlausitzer Anrainerstädten zu Tschechien und Polen bereits gute Ansätze.
Aufmerksamkeit erregte der Beitrag der saarländischen Vertreterin Manuela Ripa. Sie berichtete, dass in ihrem Bundesland im Zuge der „Frankreichstrategie“ Französisch als Nachbarsprache einen festen Platz im Fächerkanon der KITA und Schulen erhalten habe.
Die Teilnehmer des Workshops waren sich einig, dass das Erlernen der Nachbarsprache gerade in den Grenzregionen eine Chance darstellt, die so machen strukturellen Nachteil mehr als nur ausgleichen kann. Man dürfe nicht nachlassen, sich bei den jeweiligen Sozial- und Kultusministerien für eine angemessene Förderung gerade in den Grenzregionen einzusetzen.
Lehmann: „Auch in den sächsischen Schulen bleibt Englisch in der Regel die erste Fremdsprache. Wir sollten aber alle Möglichkeiten, insbesondere auch europäischer Förderprogramme nutzen, um bereits in jungen Jahren die nachbarschaftliche Sprachkompetenz zu entwickeln. Die Möglichkeit grenzüberschreitend miteinander sprechen zu können, ist ein unverzichtbarer Beitrag zur Stärkung des europäischen Zusammenhalts.“