Meine sehr verehrten Damen und Herren,
Börsen sind keine Erfindung der Neuzeit, Börsen gibt es bereits seit dem ausgehenden Mittelalter.
Sie waren ein Mittel Waren zu handeln, die zum Zeitpunkt des Geschäftes noch gar nicht vorhanden waren.
Börsen halfen den Marktteilnehmern, die eigenen Kosten zu reduzieren und ungerechtfertigte Preise zu verhindern.
Darüber hinaus waren sie für die Landwirtschaft eine gewisse Versicherung gegen das Risiko von Missernten.
Börsen sind sinnvoll, Börsen sind nützliche Dienstleister, die an den Handelsplätzen Arbeitsplätze schaffen und die das finden fairer Marktpreise ermöglichen.
Diese Überlegungen haben vielleicht auch die Väter der Leipzig Power Exchange angestellt als sie im Laufe des Jahres 2000 ihre Spothandelsaktivitäten aufnahmen.
Bereits im Juli 2002 fusionierte die Leipziger LPX mit der etwas später
gegründeten Frankfurter European Power Exchange EEX zur European Power Exchange AG mit Sitz in Leipzig.
Größter Aktionär war die deutsch-schweizerische Terminbörse Eurex mit 23%, gefolgt von der nordeuropäischen Nordpool und der Sachsen LB mit jeweils 17%. Der Freistaat Sachsen war mit knapp 4% mit von der Partie.
Nachdem man als reine Strombörse gestartet war, kamen bald der Strom- Terminhandel, der Optionshandel für Futures und der Intraday- Handel dazu.
Im März 2005 kam der Handel mit CO2- Emissionszertifikaten dazu, seit Mai 2006 der Handel mit Kohle-Futures und das Clearing Geschäft für Kohlekontrakte.
Im Sommer 2007 begann der Handel mit Erdgas und Wasserstoff.
Der Zuwachs an Geschäftsfeldern zeugt vom Willen der Börsianer die sich bietenden Chancen zu ergreifen um die eigene Position zu stärken.
Der Markt ist umkämpft.
Um gegen die europäischen Konkurrenten bestehen zu können, darf die EEX keine Chance für weiteres Wachstum verpassen.
Auch nicht auf dem französische Markt.
Darum ist sie gegenwärtig dabei ihre Leipziger Spotmarkt Tochter mit der Pariser Power Next zu fusionieren um den dann deutlich größeren Spotmarkt von Paris aus zu bearbeiten.
Dieser Schritt stärkt die EEX weil sich daraus auch neue Wachstumschancen für die in Leipzig verbleibenden Geschäftfelder ergeben.
Auch für den Terminhandel, der in den vergangenen Jahren die höchste Dynamik entwickelt hat.
Äußeres Zeichen für die Stärkung des Börsenplatzes Leipzig ist der Umzug der EEX in den Weißheitszahn.
Die Grüne Fraktion fordert die Staatsregierung auf, sich für den Standort Leipzig stark zu machen um den ihrer Meinung nach drohenden Ausverkauf der Leipziger Strombörse zu verhindern.
Strategisches Wachstum als drohenden Ausverkauf zu bezeichnen ist weder sachgerecht noch hilfreich.
Ich bin überzeugt, die Staatsregierung wird das tun, soweit das mit einer Beteiligung von knapp 4% möglich ist.
Insofern ist der Antrag der Grünen Fraktion nur bedingt Ziel führend.
Um aber dennoch ein Zeichen für den Börsenplatz zu setzen werden wir dem leicht veränderten Antrag der Grünen zustimmen.
Börsen sind grundsätzlich nützliche Einrichtungen.
Strombörsen benötigen aber ein wirklich dereguliertes Umfeld um ungerechtfertigte Strompreise zu verhindern.
Wir sind zuversichtlich, dass die EEX für Leipzig und für Sachsen in der Zukunft das bringen wird, was wir von ihr erwarten, nämlich zusätzliche Arbeitsplätze und preiswerte Elektroenergie.
Dafür ist die CDU-Fraktion immer zu haben.
Sonntag, 11. November 2007
Beitrag zum Thema Strombörse EEX gehalten im Plenum des Sächsischen Landtages am 9.11.2007
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