Wir sind nach den letzten Landtagswahlen in eine Situation gekommen, die wir so nicht wollten.
6 Fraktionen im Parlament.
Die NPD dabei.
In einer Koalition mit der SPD.
Mancher Kollege, mit dem wir auch in der neuen Fraktion fest gerechnet hatten, war nicht mehr dabei.
Ich habe mich in dieser Situation um das Amt des PGF beworben, weil ich aus meiner früheren Vertretertätigkeit vermutete das Terrain zu überblicken.
Dem war nicht so.
Wie ich nun weiß, ist das Wirken des PGF im Plenum nur die Spitze des Eisberges.
Ich habe sehr viel Zeit und Kraft investieren müssen um unter den deutlich veränderten Bedingungen im Landtag Boden unter den Füßen zu gewinnen.
Das beginnt sich nun auszuzahlen.
Inzwischen habe ich ein belastbares Arbeitsverhältnis zu unserem Koalitionspartner,
bin von den Kollegen der anderen Fraktionen respektiert, ich habe einen guten Draht in die Landtagsverwaltung, auch zur Staatskanzlei.
Natürlich bin ich bestrebt, diese Kontakte zum Nutzen der Fraktion weiter zu qualifizieren.
Wir haben vom Wähler den Auftrag bekommen, das Land voran zu bringen, trotz knapperer Finanzen, trotz weniger Sachsen und trotz der Rahmenbedingungen die für uns nicht nur von Vorteil sind.
Und das unter den Bedingungen einer Koalition mit der SPD.
Der Wähler wird uns am Ende der Legislatur danach bewerten ob uns das in ausreichendem Maß gelungen ist.
Das ist die zentrale Frage.
Und nicht etwa wer die markigsten Sprüche drauf hatte.
Ich bin überzeugt wir können dem Wählerwillen gerecht werden, wenn wir auf dem Boden des Koalitionsvertrages unermüdlich Sachpolitik betreiben.
Der Doppelhaushalt und die Funktionalreform sind hier die nächsten Hürden.
Als parlamentarischer Geschäftsführer fühle ich mich in aller Bescheidenheit inzwischen stark genug, dazu einen verlässlichen Beitrag zu leisten.
Ich habe in den vergangenen Wochen viele Gespräche mit Kollegen geführt.
Neben viel Zuspruch gab es auch Kritik.
Hauptkritikpunkt war, dass sich die Fraktion durch den Koalitionspartner zu leicht hinter die Positionen des Koalitionsvertrages zurückdrängen ließe.
Ich akzeptiere die Kritik.
Im Fall meiner Wiederwahl möchte ich mich stärker als bisher dafür einsetzen, dass wir nicht um des schnellen Kompromisses willen ureigene CDU-Positionen zu leicht verlassen.
Um in einem aktuellen Bild zu schließen.
Beim Fußball zählt am Ende immer nur das Ergebnis.
Wir haben als Fraktion unser Spielsystem gefunden.
Wir feilen noch an der finalen Präzision.
Es ist kurz vor der Halbzeitpause und wir liegen vorne.
Fritz Hähle ist unsere Sturmspitze.
Passgeber sind die AK-Vorsitzenden und die Fachsprecher.
Das Mittelfeld ist immer besser eingespielt.
Dahinter steht der PGF als Libero.
Bereit einzuspringen, wo immer sich Löcher ergeben.
Bei Abstimmungen mit dem Koalitionspartner, bei Gesprächen mit der kommunalen Ebene, in Ausschüssen, bei der Betreuung von Gruppen und in vielen anderen Situationen.
Ganztags nicht Halbtags.
Ganz hinten haben wir nur noch unseren guten Torwart Erhard Weimann.
Der Libero geht nur in Situationen nach vorne, wenn für das eigene Tor keine Gefahr droht.
Unter Koalitionsbedingungen ist das eher selten.
Wenn nun der Vorschlag kommt das System radikal umzustellen, den Libero aufzulösen und dafür eine zweite Sturmspitze einzusetzen kann ich davor nur warnen.
Wenn auch das Spiel mit Libero nicht das modernste System ist.
Unter Koalitionsbedingungen ist es das einzig erfolgversprechende.
Eine alte Fußballerweisheit sagt. Auswärtsspiele werden immer in der Verteidigung gewonnen.
Spiele unter Koalitionsbedingungen sind immer Auswärtsspiele.
An Ende zählt nur Ergebnis.
Fürs nur schön spielen gibt es keine Punkte.
Ich möchte mich dafür einsetzen, dass wir nach vollen 90 Minuten als Sieger vom Platz gehen.
Wer das gerne in einer unaufgeregten, zuverlässigen und kollegialen Form hätte, den bitte ich ganz freundlich um seine Stimme.
Mittwoch, 3. Mai 2006
Statement gehalten von Heinz Lehmann MdL in der CDU- Landtagsfraktion am 3.5.2006 anlässlich der Wahl zum parlamentarischen Geschäftsführer
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